Ende der zwanziger Jahre begannen Hobbygruppen in Hamburg, Wiesbaden und auch in Berlin sich mit der Modelleisenbahn gemeinsam zu beschäftigen. In dieser Zeit gehörte schon eine Menge Selbstvertrauen dazu, sich öffentlich zu solcher Freizeitbeschäftigung zu bekennen, denn die Modelleisenbahn galt ja als Spielzeug. Viel Mut wurde daher aufgebracht, um 1930 den E. E. M. V. (Erster Eisenbahn-Modellbau-Verein) in Berlin zu gründen. Er löste sich aber bald wieder auf.
Dann, am 6. Februar 1932, war es so soweit. Mit einer neuen Führungsmannschaft und dem neuen Namen M E C (Modelleisenbahn-Club Berlin) wurde ein Klub gegründet, der die Gedanken und die Arbeit des E.E.M.V. wieder aufgreifen sollte. So trafen sich die damaligen Freunde der Eisenbahntechnik, um ihre Gedanken, Wünsche und Phantasien auf diesem Gebiet im Bau und Betrieb von Modelleisenbahn zu erfüllen. Ihr Vorbild war England, das Mutterland der Eisenbahn, in dem schon seit Jahrzehnten Klubs mit großen Mitgliederzahlen existierten. Gebaut wurde im MEC in den traditionellen Spurweiten 1 und 0.
Ab dem Sommer 1932 gab der MEC die Zeitschrift „Modelleisenbahn“ in unregelmäßiger Folge heraus. Eisenbahnfreunde und Modellbauer des MEC als auch aus allen Teilen Deutschlands veröffentlichten darin ihre Berichte über Wissenswertes von der Eisenbahn, dem Modellbau und den Fertigangeboten der Modellbahnindustrie. Nach einem Jahr seines Bestehens, im Frühjahr 1933, stellte der MEC eine Ausstellung in Berlin zusammen, um der Öffentlichkeit die Arbeiten und das Können der zahlreichen Modellbahnbauer vorzustellen. Viele interessierte Besucher konnten diese erste Modellbahn-Ausstellung sehen. Im Dezember des gleichen Jahres folgte dann eine Gemeinschaftsausstellung mit der Deutschen Verkehrswacht e. V. Berlin im „Haus der Technik“ in der Friedrichstraße. Auch hier konnten wieder viele Modelle in den Maßstäben 1, 0 und auch schon 00 (späterer H0-Maßstab) gezeigt werden. Aber das besondere Interesse der über 11.000 Besucher galt den verschiedenen Anlagen der Spurweiten 0 und 1. Als besondere Attraktion wurde eine 0-Anlage mit Dampf betrieben.
Später wurde dann auch zur Weihnachtszeit eine große Spur-0-Anlage im berühmten Kaufhaus Wertheim am Potsdamer Platz aufgebaut und den staunenden Besuchern vorgeführt. 1934 und 1936 wiederholten sich die publikumswirksame November-Ausstellung im Haus der Technik. Um diese Zeit erreichte der MEC auch den Höhepunkt seines Schaffens für den Modellbahnbereich. Fast 150 aktive Mitglieder aus Berlin und dessen näherer Umgebung waren im MEC tätig, was eine im Original erhaltene Mitgliederaufstellung belegt.
Ab 1940 begann der Verein, die Kriegseinschränkungen zu spüren. Material und Werkzeuge zum Modellbau waren zunehmend schwerer zu beschaffen, mehr und mehr Vereinsmitglieder wurden eingezogen. Später kam es zu Verhaftungen einzelner MEC-Mitgliedern, der Vorwurf lautete auf Beschaffung und Verbrauch von kriegswichtigen Materialien. In den Wirren und der Not der Nachkriegszeit verlor der MEC seine Räume und viel Inventar. Zum Teil wurde es von eigenen Mitgliedern „verschoben“.